MEPA

Mitteleuropäische Polizeiakademie (MEPA)

Die MEPA ist eine regionale Zusammenarbeit von acht mitteleuropäischen Staaten mit gemeinsamen Merkmalen, mit ähnlicher geschichtlicher, gesellschaftlicher und kultureller Entwicklung. Das primäre Ziel der MEPA ist die Förderung der Zusammenarbeit in der Bekämpfung der organisierten und grenzüberschreitenden Kriminalität.

Die Mitgliedsländer sind: Österreich und Ungarn (Gründungsländer), sowie Deutschland, die Schweiz, die Slowakei, Slowenien und die Tschechische Republik.

Die 1992 gegründete MEPA bietet den Polizeibeamten Fortbildungsmöglichkeiten in Deutsch als Arbeitssprache an:

  • MEPA-Hauptkurs – (7 Wochen) für Kriminalbeamten vor allem in Bereichen der Organisierten und Wirtschaftskriminalität;
  • MEPA-Spezialkurs für die integrierte Grenzsicherheit – (4 Wochen) für Beamte im grenzpolizeilichen Aufgabenbereich;
  • Fachseminare (3-5 Tage) in den MEPA-Ländern zu spezifischen polizeirelevanten Themen für Experte des Themas;
  • Fachhospitationen in adäquaten Dienststellen der MEPA-Länder (1 Woche);
  • Sprachhospitationen in den Ländern des deutschen Sprachraums.


Die NVS für Ungarn bietet zweimal im Jahr Sprachkurse für Mittel-, und Oberstufe, sowie fachsprachliche Erfrischungskurse auf Mittel- und Oberstufe an.

Weitere Informationen über die MEPA hier:
www.mepa.net (Deutsch und Englisch),
(+36 1) 212-5757, oder
mepa.budapest  nokitc.hu

Zielgruppen, Aktivitäten

Am kriminalpolizeilichen Hauptkurs von drei Monaten nehmen i.R. 26, am Spezialkurs für die Integrierte Grenzsicherheit von vier Wochen 24 Polizeibeamten aus den acht MEPA-Ländern teil. Die Teilnehmenden an diesen Kursen sind Führungskräfte mittlerer Ebene im Polizeivollzug, die sich mit der Bekämpfung der organisierten und grenzüberschreitenden Kriminalität beschäftigen.

Teilnahmebedingungen:

  • abgeschlossene Universitätsausbildung, Fachhochschulausbildung, „Offiziersausbildung“ oder Abschluss einer adäquaten Ausbildung;
  • mindestens fünfjährige praktische Diensterfahrung;
  • entsprechende sprachliche, kommunikative und soziale Kompetenzen, sowie Bereitschaft zur internationalen Zusammenarbeit.


Tätigkeitsfelder, Aktivitäten

Fortbildung Hauptkurs

Jährlich werden zwischen Februar und Mai die MEPA Hauptkurse mit Eröffnung in Wien und Abschluss in Budapest durchgeführt. Die Dauer des Fortbildungskurses beträgt 7 Wochen. In dem Kurs erfahren bis zu 26 Teilnehmer/-innen eine praxisorientierte Fortbildung in allen MEPA-Ländern. Zentrales Thema des Hauptkurses ist die Bekämpfung und Verhütung der organisierten und der schweren transnationalen Kriminalität. Neben der Ausbildung haben die Teilnehmenden eine – alle acht Länder umfassende – Fallstudie als Polizeiteam zu bearbeiten

Spezialkurs für die integrierte Grenzsicherheit

Der 4-wöchige Kurs wird jährlich im Herbst an vier Standorten durchgeführt. Die Anpassung der Inhalte des MEPA Spezialkurses für die integrierte Grenzsicherheit an die geänderten Bedürfnisse durch die Änderung der polizeilichen Bedeutung von Staatsgrenzen, und der Einführung polizeilicher Ausgleichsmaßnahmen nach dem Wegfall von Grenzkontrollen an Binnengrenzen erfolgt laufend. Im Kurs wird ein zentrales Thema im Workshop bearbeitet.

Fachseminare

Den aktuellen Bedürfnissen und vorhandenen Kapazitäten entsprechend werden im Einvernehmen aller Mitgliedsländer zu speziellen Themenbereichen, in denen die polizeiliche Zusammenarbeit innerhalb Mitteleuropas zu stärken ist, Fachseminare durchgeführt.

In Ergänzung zum bestehenden MEPA Seminarangebot werden auch Ad-hoc-Seminare über aktuelle Problemstellungen kurzfristig veranstaltet. Damit werden Voraussetzungen für ein schnelles und wirksames Vorgehen der Polizeien gegen aktuelle Kriminalitätsphänomene von internationaler Bedeutung weiter verbessert.

Sprachunterricht

Deutsch-Sprachkurse werden in den MEPA Ländern zur Vorbereitung der Kursteilnehmer/innen angeboten. Die Nationale Verbindungsstelle für Ungarn veranstaltet jährlich Sprachkurse auf Grund-, Mittel- und Oberstufe für die Polizei, nicht zuletzt zur Sicherung des Nachwuchses für die MEPA Kurse. Die Sprachkurse enden mit akkreditierter staatlicher Sprachprüfung. Auf Grund der erworbenen Kenntnisse sind die Kursabsolventen in der Lage, ihre Sprachkenntnisse an einer höheren Stufe oder in Hospitationen im deutschen Sprachraum zu erweitern, oder an Forstbildungsmaßnahmen teilzunehmen.

Hospitationen

Eine Hospitation ermöglicht, bereits bestehende Kontakte zu ausländischen polizeilichen Fachdienststellen zu vertiefen, sie zu erneuern, Kontakte mit Hinblick auf künftige Kursteilnahme und Zusammenarbeit mit der MEPA anzuknüpfen, Neuentwicklungen im Bereich internationaler Kriminalitätsbekämpfung im jeweiligen Land zu erkennen, andere operative Methoden und Strategien der Kriminalitätsbekämpfung als diese im eigenen Land geübt werden zu erlernen und Vergleiche anzustellen, die für die Praxisarbeit des Hospitanten und der beteiligten Polizeidienststellen von großem Nutzen sein können.

Den ungarischen Hauptkursteilnehmern wird vor dem Kursbeginn jeweils eine fachlich-sprachliche Hospitationsmöglichkeit von vier Wochen in Deutschland gewährleistet.

Publikationen

Das MEPA-Buch enthält im Wesentlichen wichtige Daten zur politischen, rechtlichen, sozialen, polizeilichen, geographischen und kulturellen Situation der Mitgliedsländer sowie auch einen Überblick über die aktuelle Kriminalität und die zur Verfügung stehenden, rechtlichen, organisatorischen und technischen Mittel zur Verhütung und Bekämpfung von Kriminalität. Es wird den Teilnehmenden an MEPA Kursen als Jahresbroschüre (früher als Loseblattsammlung) zur Verfügung gestellt, darüber hinaus ist es auf der Homepage der MEPA eingestellt und kann von jedermann aufgerufen werden.

Zur Nachbetreuung von Absolventen von MEPA Kursen und Seminaren und zur Information von Spezialdienststellen über die Entwicklungen des theoretischen und praktischen Fachwissens innerhalb Mitteleuropas werden Publikationen aufgelegt:

  • für die MEPA Fachseminare: Seminarberichte,
  • für die MEPA Hauptkurse jeweils eine Darstellung der „Workshop-Ergebniss(e)“,
  • für die MEPA Spezialkurse für die Grenzpolizei: „Workshop-Ergebniss(e)“.


Diese Publikationen sind nur für den polizeiinternen Dienstgebrauch bestimmt und sind im Insider-Bereich der MEPA Homepage erreichbar.

Die MEPA publiziert seit dem Jahr 2000 die MEPA Zeitung, ab 2010 das MEPA Fachjournal. Dieses erscheint derzeit dreimal pro Jahr und beinhaltet Fachbeiträge, berichtet über Aktuelles in der MEPA (Seminare, pp.), sowie gibt Auskunft über MEPA Publikationen. Die Leser und Leserinnen haben die Möglichkeit, ihre Erfahrungen, Erkenntnisse, Meinungen und Anregungen zu artikulieren. Die einzelnen Ausgaben widmen sich bestimmten Schwerpunktthemen, die im MEPA Kuratorium gemeinsam festgelegt werden.

Die MEPA betreibt seit dem Jahre 2001 im Internet eine Homepage unter der Adresse: www.mepa.net. Seit 2007 läuft die Neugestaltung als MEPA-Online. Bei der Realisierung dieses Projekts werden insbesondere angestrebt:

Betrieb einer gemeinsamen Informations- und Kommunikationsplattform zur Bereitstellung von Dokumenten, Anwendungen, Informations- und Lerninhalten sowie zum Austausch von Expertenwissen; Bereitstellung von Experten-/Fachportalen als Instrument zur Unterstützung der internationalen polizeilichen Zusammenarbeit und der Bewältigung von Ad-hoc-Lagen; Nutzung eines Bildungsmanagementsystems auf supranationaler Ebene (Fortbildungs- und Veranstaltungsmanagement, Unterstützung von Fortbildung mittels E-Learning / Blended Learning); Gewährleistung der notwendigen Sicherheit, sowohl in technischer als auch in organisatorischer Hinsicht; Intensivierung der Zusammenarbeit auf operativer Ebene durch die Kooperation in einem gemeinsamen Projekt (z.B. Hospitationen, fachliche Arbeit in Expertenportalen); Erreichen von Synergieeffekten durch gemeinsame Entwicklungen von Informationsinhalten und Lernanwendungen, auch in Zusammenarbeit mit weiteren Bildungsträgern (z.B. CEPOL).

Spezialaufgaben der NVS für Ungarn

Über die generellen Aufgaben hinaus trägt die NVS für Ungarn für die folgenden Maßnahmen Sorge: Planung und Durchführung von Nachfolgeseminaren für Absolventen früherer MEPA Kurse mit dem Ziel der Wissenserfrischung und Stärkung der entstandenen internationalen kollegialen Beziehungen; Erstellen von Fachübersetzungen, Lehrheften und -filmen, Vorträgen und Präsentationen; Sammeln und Systematisieren der Fachlexik; Kontakthaltung mit in- und ausländischen Polizei- und Bildungseinrichtungen.